Verpackung

Jeden Tag werden wir von Bildern von unendlich großen Müllbergen oder Plastikmüll im Meer begleitet. Trotz des dualen Systems, dem deutschen Recyclingsystem, wird nicht aller anfallender Plastikmüll korrekt entsorgt. Zum einen liegt dies daran, dass der Verbraucher seinen Müll nicht richtig entsorgt und wertvolle, recycelbare Stoffe im Restmüll landen. Des Weiteren ist die Fülle an verschiedenen Kunststoffarten auf dem Markt und deren Mischung ein Problem, denn: nur sortenreiner Kunststoff kann einwandfrei recycelt werden.

Auch wir finden es richtig und wichtig weniger Plastikmüll zu produzieren. In vielen Bereichen ist dies auch gut möglich und kann problemlos umgesetzt werden. Produkte wie Obst und Gemüse, Backwaren oder Einkaufstüten stehen hier im Vordergrund. Hier kann ganz auf Plastikverpackung verzichtet oder durch Verpackung aus nachwachsenden Rohstoffen, wie Papier, ersetzt werden.
Leider können wir bei unseren Diers-Produkten nicht so einfach auf Verpackung verzichten bzw. ist eine reine Papierverpackung bei flüssigen oder cremigen Milchprodukten nicht möglich. Glas wäre hier die einzige Alternative.

Wir möchten Ihnen ganz transparent zeigen, wie wir unsere Produkte verpacken und warum wir diese Verpackung gewählt haben. Und ob Glas für uns eine gute Alternative darstellt, erfahren Sie auf dieser Seite.

Unsere Mehrwegflaschen

Unsere Milch wird in Mehrwegflaschen aus Kunststsoff abgefüllt. Die Flaschen sind aus Tritan© und werden ohne giftige Weichmacher hergestellt. Bei jeder Lieferung sammeln unsere Fahrer die Flaschen bei Ihnen zuhause wieder ein. Sie werden bei uns in einer industriellen Spülmaschine gereinigt, anschließend wiedermit Milch befüllt und erneut ausgeliefert. Ausschließlich der Deckel der Flasche wird bei jeder Füllung ersetzt.
Solch eine Flasche durchlebt auf diesem Wege mehrere hundert Durchläufe. Das heißt, die Flaschen sind mehrere Jahre im Einsatz.

Was können Sie als Kunde tun, um das Leben der Flaschen zu verlängern?

  • Spülen Sie die leeren Flaschen nach Gebrauch immer ein- bis zweimal mit lauwarmem Wasser aus - das ist vollkommen ausreichend. Sie müssen die Flasche zuhause nicht mit in die Geschirrspülmaschine geben. Die Heißreinigung übernehmen wir, Sie brauchen die Flasche nur von grober Verschmutzung reinigen.
  • Unsere Flaschen sind kein Spielzeug: Bitte geben Sie die Flaschen Ihren Kindern nicht als Fußball oder Sandspielzeug mit in den Garten. Ja, das haben wir alles schon erlebt. Wir erheben zwar kein Pfand auf die Flaschen, gehen aber davon aus, dass Sie die Flaschen pfleglich behandeln.

Nichtsdestotrotz kann es immer einmal vorkommen, dass eine Flasche aufgrund von "Altersschwäche" kaputt geht. Das fällt beim Reinigen und Befüllen der Flaschen leider nicht immer auf. Deswegen kann es sein, dass wir eine solche Flasche leider wieder auf Reisen schicken. Auch unsere Fahrer sehen nicht alles. Das war dann aber keine Absicht!
Sollte Ihnen ein Riss (am häufigsten in der Griffmulde oder am Flaschenhals) auffallen, füllen Sie die Milch am besten in ein anderes Gefäß um und kennzeichnen Sie die Flasche bei der Rückgabe bitte als "defekt" mit einem  Klebezettel an der Flasche. Bitte beschriften Sie die Flasche nicht mit Edding oder dergleichen, das wird bei leeren Flaschen leider zu leicht übersehen. Beschädigte Flaschen werden dann bei uns auf dem Hof aussortiert und entsorgt.

Unser Milchkarton

Im Supermarkt finden Sie unsere Milch im Milchkarton, da sich das Pfandflaschensystem im Handel nicht bewährt hat. Außerdem steht die Milch im offenen und hellen Kühlregal und nicht wie bei Ihnen zuhause im dunklen Kühlschrank. Durch die Licht-Undurchlässigkeit der Verpackung werden die wichtigen Inhaltsstoffe der Milch, wie Vitamine und Nährstoffe, geschützt.

Unser Milchkarton besteht aus einer Verbundverpackung, also Karton, der innen und außen mit sehr dünnem Kunststoff beschichtet ist. Diese kann inzwischen meist problemlos recycelt werden. Getränkekartons werden dafür erst zerkleinert und dann in einen "Pulper" gegeben. In dieser Maschine lässt Wasser die Papierfasern des Kartons aufquellen, wodurch sie sich von der Kunststoffschicht abtrennen lassen. Die Papierfasern lassen sich zur Papierherstellung verwenden. Aus dem Kunststoffrestverbund wird meist ein Ersatzbrennstoff hergestellt.

Unsere Joghurtbecher

Unsere Joghurt- und Quarkbecher bestehen aus zwei Komponenten: Becher und Aluminiumdeckel.
Die Becher bestehen aus reinem Polypropylen (PP), einem Kunststoff, der wegen seiner Eigenschaften sehr häufig für Lebensmittelverpackungen, insbesondere bei Milchprodukten wie Joghurt, eingesetzt wird.

Wie oben erwähnt, werden in Deutschland Kunststoffe über das Duale System recycelt. Dazu muss man Kunststoffabfall wie unsere Joghurtbecher über den gelben Sack entsorgen. In den Sortieranlagen werden dann die einzelnen Kunststoffe separiert. Problematisch wird es bei Kunststoffmischungen. Da unsere Becher jedoch nur aus PP bestehen, kann ein hochwertiges Recycling ermöglicht werden, und es können wieder Joghurtbecher aus dem Material hergestellt werden. Wichtig ist aber, dass jeder Verbraucher bei der Entsorgung mithilft: Der Aluminiumdeckel muss vollständig vom Becher entfernt werden, damit die Sortieranlage alles trennen kann.

Unsere Umverpackung

Unsere Milchflaschen sowie Joghurt- und Quarkbecher werden in Mehrwegkisten und -steigen gelagert. Die Flaschen und Becher können so problemlos im Milchauto gestapelt und transportiert werden, ohne dass wir Angst haben müssen, dass etwas beschädigt wird.

Die Kisten und Flaschen sind so konzipiert, dass alle Flaschengrößen und auch unsere Quarkprodukte hineinpassen:

  • 20 Flaschen oder 20 Milchkartons à 1 Liter
  • 9 Flaschen à 2 Liter
  • 6 Flaschen à 3 Liter
  • 48 Becher Quark, Kräutergarten, Stippmelk oder Obsttraum

In unsere Joghurtsteigen passen jeweils 20 Becher Joghurt.

Bei der Umverpackung verzichten wir auch bei der Belieferung der Supermärkte bewusst auf sogenannte "Trays" oder Folienverpackung, wie man sie von anderen Joghurtproduzenten kennt.

Unsere Kisten und Steigen können wir bei jeder Lieferung wieder einsammeln, waschen und anschließend wiederverwenden.

Warum keine Glas-Verpackung?

Immer wieder werden wir gefragt, warum es die Diers-Produkte denn nicht in Gläsern gäbe.
Leider hat Glas als Verpackungsmaterial für uns mehrere Nachteile. Dabei muss man aber noch einmal erwähnen, dass wir ein kleines, regional produzierendes Unternehmen sind. Uns mit namenhaften Herstellern zu vergleichen, die täglich das produzieren, was wir nicht einmal in einem Jahr leisten(!), ist nicht möglich. Unsere technischen Anlagen und Maschinen stehen, was Kapazität und Leistung angeht, nicht im Verhältnis zu deren Produktionsstätten.

Glasverpackung führt zu einem höheren Energieaufwand beim Reinigen der Flaschen und Gläser.
Glas benötigt einfach viel mehr Energie als Kunststoff, um es auf Temperatur zu bringen, damit es korrekt gereinigt werden kann. Das heißt, die Durchgänge in unserer kleinen Spülanlage müssten viel länger dauern, damit das Glas selbst heiß wird.
Bei Joghurtgläsern wäre dies noch kniffliger, da wir die Gläser erst nach 3-7 Tagen von Ihnen zurückbekommen und wie jeder weiß: festgetrockneter Joghurt ist sehr hartnäckig. Nicht jeder Kunde spült die Flaschen und Gläser vor der Rückgabe korrekt aus. Somit kämen wir hier auf höhere Energiekosten, einen viel größeren Wasser- und Reinigungsmittelverbrauch.

Glasverpackung ist für unser Liefersystem zu schwer.
Verpackungen aus Glas sind für unsere Mitarbeiter und Lieferfahrzeuge schlichtweg zu schwer. Wie oben beschrieben transportieren wir 18-20 Liter Milch pro Kiste. Inklusive des Gewichts der Kunststoffflaschen und der Kiste selbst kommen wir auf ein Gewicht von ca. 23kg pro Kiste. Stellt man sich nun vor, alle 20 Flaschen in der Kiste wären aus Glas: das Gewicht wäre um ein Vielfaches höher. Unsere Mitarbeiter in der Produktion und Auslieferung könnten dieses Gewicht dann nicht mehr so einfach händeln.
Auch in der Auslieferung selbst würde sich das Gewicht von Glasflaschen negativ auswirken: Wir beliefern Sie aktuell mit PKWs, das heißt, das Gewicht der Zuladung ist beschränkt. Wäre jede Flasche und jeder Joghurtbecher im Wagen aus Glas, müssten wir auf z.B. 7,5to-Fahrzeuge umsteigen, was uns die Zufahrt zu vielen Wohngebieten verbieten würde. Außerdem wäre auch der CO2- und NO2-Ausstoß bei größeren Fahrzeugen höher.

Die Lebensdauer von Glasflaschen ist zu kurz.
Aktuell haben unsere Flaschen eine Lebensdauer von mehreren Jahren. Bei Verpackungen aus Glas würde sich dies rapide verkürzen. Viel öfter müssten wir neue Flaschen anschaffen, was zu höheren Kosten führt.
Stellen Sie sich beispielsweise einmal vor:
Unser Fahrer bringt Ihnen die Milch vorbei, der vereinbarte Abstellort ist vor der Tür, weil Sie nicht zuhause sind. Nun kommt die Nachbarskatze vorbei oder es ist Herbst und stürmt stark: die Flasche fällt um. In beiden Fällen haben Sie einen Liter Milch und viele kleine Glassplitter vor der Tür... Eine Reklamation folgt. Unser Fahrer hat aber alles richtig gemacht und eine unbeschädigte Flasche korrekt bei Ihnen abgestellt. Wer kommt denn jetzt für den Schaden auf?
Und wussten Sie schon, dass Einwegglas vom Umweltbundesamt als umweltschädlichste Verpackung eingestuft wird? Die Ökobilanz von Glas ist so niedrig, da es erstens so schwer ist und zweitens in einem energiereichen Produktionsprozess hergestellt wird: es können keine nachwachsenden Rohstoffe verwendet werden und benötigt Temperaturen um 1.000°C. Bei Mehrwegglas sieht die Bilanz besser aus, jedoch muss eine Mehrwegflasche mindestens 50 mal wiederverwendet werden. Ob das der Fall wäre, bleibt offen (und ist auch für Flaschen der Getränkeindustrie nicht bekannt).

Mit Glasflaschen ist das Risiko der Produktsicherheit zu groß.
Auch beim Transport, der Reinigung oder in der Produktion könnte es vorkommen, dass volle oder leere Glasflaschen beschädigt werden. Wie oben bereits erwähnt sind wir ein kleiner Betrieb und verfügen nicht über Laser, Detektoren oder sonstige maschinelle Einrichtungen, um die Gefahr von Glassplittern im Endprodukt so eindämmen zu können, dass es unseren Ansprüchen im Bereich der Produktsicherheit genügt.

Die Abfüllung wäre mit unseren aktuellen Maschinen nicht mehr möglich.
Das Befüllen von Joghurtgläsern würde nicht mehr maschinell mit unserer aktuellen Abfüllmaschine funktionieren. Das würde also bedeuten, wir müssten jede Woche tausende Gläser per Hand befüllen. Das können wir bei ca. 4.000kg Joghurt pro Woche nicht leisten.
Die einzige Alternative wäre die Anschaffung einer zweiten Abfüllmaschine und damit verbundene Anschaffungs- und Mehrkosten im Unterhalt. Auch die Kosten für Reparaturen und Wartung von dann zwei Maschinen würde steigen.

Wenn schon keine Glas - warum dann keine Mehrwegbecher für Joghurt?
Ja, es gibt Kunststoff-Mehrwegbecher für 500g Joghurt. Hier haben wir aber das gleiche Problem bei der Abfüllung (d.h. mit aktuellen Maschinen nicht möglich).
Des Weiteren wird der Kunststoffdeckel von Mehrwegbechern auch bei jeder neuen Füllung ersetzt. Ein solcher Deckel wiegt genauso viel wie zwei unserer aktuellen 250g-Becher, nämlich ca. 10g. Das Plastikmüll-Aufkommen auf 500g Produkt gerechnet wäre somit gleich groß.

Wir hoffen diese Ausführung bringt Ihnen ein wenig nahe, warum wir an unseren Kunststoff-Mehrwegflaschen und den 250g Kunststoffbechern festhalten.

Bei weiteren Fragen können Sie sich gerne über das Kontaktformular bei uns melden.